Zwerg-Crèvecoeur_Titel

Zwerg-Crèvecoeur – besonders und besonders selten

Die Zwerg-Crèvecoeur zählen zu den seltensten Rassen, die im BDRG gezüchtet werden. Gerade einmal 4 Zuchten wurden zur Zuchttierbestandserfassung 2023 erfasst. Dies scheint fast nicht verwunderlich, denn ist auch ihr Pendant in groß nicht weit verbreitet,. Dafür kann die Großrasse auf eine lange Geschichte zurückblicken. Ihre Verzwergung hingegen gehört zu den recht jungen Rassen.

Die Verzwergung der Großrasse

Die großen Crèvecoeur zählen zu den ältesten Hühnerrassen Frankreichs. Im 17. Jahrhundert waren sie in Frankreich recht populär, was vermutlich auf die Vitalität, das schnelle Wachstum, der guten Legeleistung und das zarte, weiße Fleisch der Crèvecoeur zurückzuführen ist. Mit dem Aufkommen des Wirtschaftsgeflügels wurden sie dann weitgehend verdrängt und schließlich zum Schautyp veredelt.

Die Verzwergung von fast sämtlichen Großrassen ist eine Erscheinung der Neuzeit, sodass fast jede Rasse nun auch im Zwerg-Format anzutreffen ist, so auch bei den Crèvecoeur. Die ersten Zwerg-Crèvecoeur wurden bereits 1965 in Hannover im Anerkennungsverfahren vorgestellt. Das Vorstellungsverfahren wurde jedoch aufgrund der schlechten Bewertung der Tiere wieder abgebrochen. Erst 1995 erfolgte die Anerkennung der Zwerg-Crèvecoeur, nachdem der zweite Erzüchtungsversuch mit Vertretern der Großrasse und jeweils schwarzen Zwerg-Paduanern sowie Zwerg-La Flèche gelang.

In den USA wird die Rasse bereits seit 1960 im „Standard of Perfection“ aufgeführt und kann zumindest dort auf eine relativ lange Tradition zurückblicken.

Erscheinungsbild der Zwerg-Crèvecoeur

Zwerg-Crèvecoeur werden als mittelgroßes, gestrecktes Zwerghuhn in Landhuhnform mit vollem Körper und kaum mittelhohem Stand gefordert. Besondere Merkmale sind dabei eine Rundhaube, Bart und Hörnerkamm.

Der Rumpf wird breit und gestreckt gewünscht und wirkt im Seitenprofil fast rechteckig. Rumpf und Rücken werden gerade getragen. Der volle Behang des mittelangen Halses geht in den breiten, langen Rücken über. Der breite, reich befiederte Sattel stellt einen guten Übergang in den gut entwickelten, mäßig hoch getragenen Schwanz dar. Die Flügel liegen wie das volle Gefieder fest an.

Zwerg-Crèvecoeur haben einen auffälligen Kopf

Am auffälligsten ist sicher der Kopf bei den Zwerg-Crèvecoeur. Der breite, stark gewölbte Kopf trägt auf einer halbkugelförmigen Schädelerhöhung eine sehr dichte Haube. Diese Rundhaube bestehend aus vielen kräftigen, breiten, langen Federn sollte jedoch nie die Sichtfreiheit einschränken. Die Sichtfreiheit sollte immer gegeben sein. Vorne wirkt die Haube etwas abgeflacht bedingt durch den Kamm. Der Kamm ist ebenfalls Hauptrassenmerkmal und ist ein Hörnerkamm, der im Gegensatz zu den La Flèche, die senkrecht stehende Hörner haben, V-förmig. Der große, dichte Vollbart verdeckt die kleinen, kurzen und runden Kehllappen.

Zwerg-Crèvecoeur_Hahn_Kopfprofil
Kopfprofil eines Zwerg-Crèvecoeur-Hahnes

Farbe

Auch wenn es die Großrasse in den Farben Schwarz, Weiß, Perlgrau, Blau-Gesäumt und Gesperbert anerkannt sind, ist ihr Ebenbild in klein nur im schwarzen Farbenschlag im Standard zu finden. Das Schwarz wird satt und grün glänzend gefordert. Dabei zeigen die kaum mittellangen, unbefiederten Läufe passend zur Gefiederfarbe ein schieferblaue bis schwarze Farbe.

Junge Rasse sucht Liebhaber

Wenige Zuchten und wenig Zuchttiere machen es nicht leicht die gewünschten Forderungen vom Standard zu erfüllen. Dennoch zeigen die auf den Ausstellungen präsentierten Tiere im Wesentlichen die gewünschten Merkmale. Um die Rasse weiter züchterisch zu fördern, braucht es jedoch weitere Züchter. So würde sich diese Rasse mit ruhigem und zutraulichem Wesen über neue Liebhaber freuen.

Wollen Sie mehr über die Rasse erfahren? Hier gibt es mehr Informationen: Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner.

Haben Sie Interesse an der Rasse? Dann hilft Ihnen der Sonderverein der Züchter der Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner, der auch die Zwerg-Crèvecoeur betreut, gern weiter.

Text: Kutsche; Fotos: Mertensotto

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