Schwärzlich-blaue Haut, ein einzigartiger Kamm und ein flauschig-weiches Gefieder – dies sind nur einige Kennzeichen der Zwerg-Seidenhühner. Der würfelförmige Körper der Tiere wird durch die Schopfbildung, die Fünfzehigkeit der leicht befiederten Läufe und die türkisblauen Ohren noch besonders geziert.
Uralte Züchtung
In der Literatur finden sich Hühner mit seidenartigem oder wollähnlichem Gefieder schon sehr lang. Spuren gehen bis zu 700 Jahre zurück. Die heute bekannte Zwergform entstand dann allerdings erst nach 1960 in den Niederlanden. Dabei wurden die schon recht kleinen Seidenhühner um eine Miniaturform ergänzt, bei der das geforderte Standardgewicht nie aus den Augen verloren gehen darf. Gerade einmal 600 Gramm wiegt der Hahn, 500 Gramm die Henne.
Ihre erste große internationale Premiere erlebte die Rasse zur Europaschau 1985 in Herning. Sie zogen eine breite Aufmerksamkeit auf sich, und letztlich mündete dies in der Anerkennung 1988 in Deutschland.
Besondere Feder mit einigen Farben
Bei der Seidenfeder bilden die Verästelungen an den Federfahnen keine zusammenhängende Struktur. Am Federschaft finden wir bei seidenfiedrigen Tieren nur Federstrahlen ohne Häkchen. Von Anbeginn waren die einfarbigen Zwerg-Seidenhühner der Garant für die Verbreitung, allen voran die Weißen. Heute sind es sechs anerkannte Farbenschläge, darunter als gezeichnete Varianten auch die Wildfarbigen und Silber-Wildfarbigen.
Bei Letzteren ist es nicht leicht, die richtige Zeichnung zu erzielen. Der Standard lässt aber genügend Spielraum für den züchterischen Ehrgeiz. Vor allem die ausdrucksstarke Hahnenfarbe in Goldbraun oder Silber ist eine Herausforderung.
Zwerg-Seidenhühner mit Schopf und Fußbefiederung
Wenngleich die Rasse bei Ausstellungen inmitten der Zwerg-Haubenhühner steht, ist eine Haube keineswegs gewünscht. Ganz im Gegenteil: eine übermäßige Ausbildung des Schopfgefieders wird als Fehler geahndet. Sämtliche Schopffedern sind beim Hahn nach hinten liegend. Bei der Henne ist der Schopf hingegen dicht und haubenartig.
An den Füßen mit ihren fünf Zehen, finden wir an der Außenseite eine kurze Befiederung, die sich bis auf die Zehen erstreckt. Eine stärkere Ausprägung bis hin zu Latschen ist nicht erwünscht und wird gestraft. Der Kamm ist durch seine schwärzlich-blaue Färbung weniger auffällig. Dabei ist er im Idealfall wallnussförmig ausgebildet und zeigt eine deutliche Querfalte.
„Plüschhühner“ mit und ohne Bart
Unter den rund 600 derzeitigen Zuchten in Deutschland ist die Variante ohne Bart weitaus häufiger anzutreffen, als jene mit Bart. Besonders empfindlich sind die Zwerg-Seidenhühner trotz ihres andersartigen Gefieders nicht. Eine trockene Rückzugsgelegenheit bei feuchtem Wetter ist aber unerlässlich.
Sehr beliebt sind die Zwerg-Seidenhühner auch bei Haltern. Gerade bei Familien mit Kindern kommen die kleinen „Fellhühner“ gut an. Wer sich vor der Anschaffung etwas genauer mit den Ansprüchen dieser Züchtung beschäftigt, wird viel Freude an diesen kleinen Hühnchen haben.
>>Mehr Informationen über die verschiedenen Varianten der Zwerg-Seidenhühner finden Sie hier.
Text/Bilder: Holger Schellschmidt