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Indische Pfautauben – Reise durch Indien, Amerika & Deutschland

Indische Pfautauben entwickelten sich nicht nur zur reinen Schautaube. Inzwischen finden sie sich auch in vielen Haltungen von Liebhabern ohne Ausstellungs- und Zuchtambitionen. Grund dafür ist sicher neben dem eleganten Erscheinungsbild auch der ruhige Charakter, der diese Strukturtaube ausmacht.

Entwicklung in Deutschland

Relativ spät begann der Aufschwung der Indischen Pfautaube in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern. Denn nach ihrer Anerkennung im Jahr 1976 blieb die Euphorie aus. Dies änderte sich erst mit der Gründung und der aktiven Förderung dieser Rasse. Nach kurzer Zeit gab es nicht nur die Indischen Pfautauben in Weiß, sondern auch in anderen Farben wie Schwarz, Milky und Schwarzgescheckt. Auch mehrere Züchter fanden sich, sodass bei der dritten HSS bereits 140 Tiere gezeigt werden konnten.

Indische Pfautauben sind weit gereist

Die eigentliche Heimat der Indischen Pfautauben steckt bereits im Namen. So wurden sie bereits 1590 in Indien beschrieben. Das eigentliche Aussehen der Rasse verdanken wir aber den Amerikanern. Nachdem sie 1939 immer bekannter wurden, wurde 1963 ein „Indian Fantail Club of America“ in Südkalifornien gegründet. Da die Zuchtarbeit vor allem von Züchtern der USA geleistet wurde, ist es fast verwunderlich, dass sie die Rasse nicht in „North American Fantail“ umbenannt haben. Von Amerika aus wurden die Indischen Pfautauben nicht nur nach Deutschland, sondern auch in das Vereinigte Königreich, nach Frankreich und in die Niederlande importiert.

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Internationaler Anschluss

Doch durch die wenigen internationalen Kontakte bis in die 2000er Jahre, verlor der in Deutschland gezüchtete Typ der Indischen Pfautauben den Anschluss an den globalen Typ. Vor allem mit der Größe hatten viele Farbenschläge zu kämpfen. Durch den Erwerb neuere Zuchttiere aus den Nachbarländern konnte wieder an den globalen Typ Anschluss gefunden werden und durch die Möglichkeit des digitalen Austausches, konnten Kontakte entstehen und bestehen bleiben.

Erscheinungsbild

Doch was macht den Typ der Indischen Pfautaube aus? Der Europastandard beschreibt sie als eine Taube mit kräftiger und kompakter Erscheinung, leicht aufgerichteter Körperhaltung, einem aufrechten Hals und einem trichterförmigen Schwanz, der nicht ganz senkrecht getragen wird. Hinzu kommt die mittellanger Fußbefiederung mit ausgeprägten Geierfedern und eine Spitzkappe. Ein zu großer oder zu kleiner Körper ist fehlerhaft. Wobei nicht nur die optisch (durch Federn) bewirkte Größe, sondern auch die Körpermasse von Relevanz ist. Der Schwanz soll groß, lückenlos und leicht nach hinten geneigt sein. Dabei bildet er möglichst dreiviertel eines Kreises und überragt den Kopf um wenige Centimeter. Drei Augenfarben sind im Standard zu finden. Die meisten Indischen Pfautauben zeigen orangefarbig Iriden, aber auch dunkle und perlfarbige sind anerkannt.

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Typische Spitzkappe einer weißen Indischen Pfautaube

Das Wesen der Indischen Pfautauben

Nicht ohne Grund steht auch eine Wesensbeschreibung im Standard: Sie seien im Wesen ruhige und zutrauliche Tauben. Wer einmal Indische Pfautauben erlebt hat, kann dies nur bestätigen. Im Taubenschlag sind sie sehr angenehm, lassen Nestkontrollen ohne Weiteres zu und eigenen sich bestens dafür, andere Menschen für die Taubenzucht zu begeistern.

Wer nun Interesse an der Rasse gefunden hat, findet mit dem Deutschen Sonderverein Indischer Pfautauben einen guten Ansprechpartner.

Text: Kutsche; Fotos: Klehs, Sachs, Wolters

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