Der Ursprung liegt in den Fovorelles
Deutsche Lachshühner stammen von den französischen Favorelles ab. Der Erzüchtungsort liegt um das nordfranzösisches Dorf Faverolles im Département Seine-et-Oise. Aus verschiedenen Rassen wie Crèvecoeur, Houdan, Coucou de Rennes, Dorking, Brahma und Cochin wurde ein schweres Huhn für den Fleischbedarf gezüchtet. 1889 wurden nach der Pariser Weltausstellung die Favorelles nach England und Deutschland exportiert. In Deutschland verfolgten die Züchter ein Rassebild von einem klassischem Zwiehuhn, sodass 1910 sich ein eigener Sonderverein gründete. Die Namensänderung zu Lachshühner folgte kurz darauf. Der Namenszusatz „Deutsches“ kam weit später hinzu.
Besondere Rassemerkmale
Deutsche Lachshühner sind kräftige Hühner mit breitem, vollem Körper und mittelhohem Stand. Auffällig sind dabei die mittellangen, fleischfarbenen Läufe, die an den Außenseiten befiedert sind. Auch die Zehen zeigen schwache Befiederung. Ein besonderes Merkmal ist die Fünfzehigkeit der Deutsche Lachshühner. Die fünften Zehen sitzen über dem Hinterzeh, sind dabei gut von diesen getrennt und zeigen leicht aufwärts.
Ein weiteres Hauptrassemerkmal ist die Bartbildung. Dieser Bart teilt sich in Backen- und Kehlbart auf. Die Kehllappen sollen dabei verdeckt sein, da sonst bei sichtbaren Kehllappen von dürftiger Bartbildung gesprochen wird. Der Kopf wirkt klein und trägt einen gleichmäßig gezackten Stehkamm.
Deutsche Lachshühner gibt es in vier Farbenschlägen
Aktuell sind vier Farbenschläge anerkannt. Namensgebend und am weitesten Verbreutet sind die lachsfarbigen. Sie begeistern vor allem durch das farbenfrohe Kleid des Hahnes. Bei schwarzer Grundfarbe sind Hals- und Sattelbehang elfenbeinfarbig. Die Flügeldecken sind messingbraun, die großen Flügeldeckfedern sind schwarz und die Handschwingen zeigen eine weiße Außenfahne. Die Henne ist über den Körper gleichmäßig Lachsrot. Die Federn zeigen dabei eine weißliche Säumung und weißlichen Schaft. Brust, Bauch und Schenkel sind rahmfarbig und der Bart ist weißlich.
Neben den Lachsfarbigen sind die Farbenschläge Weiß-Schwarzcolumbia, Weiß und der jüngste Farbenschlag Blau-Lachsfarbigen anerkannt. Bei Letzterem sind die schwarzen Anteile der Lachsfarbigen durch blaue Federn ersetzt.
Deutsche Lachshühner sind äußerst zutraulich
Deutsche Lachshühner begeistern nicht nur durch ihr Äußeres, sondern auch mit ihrem gutmütige Charakter. Schnell werden die Lachshühner zutraulich. Beachtet werden muss in der Haltung vor allem die Bartbildung. Weichfutter verklebt den Bart und tiefe Wasserschalen sind aufgrund des Kinnbartes nicht wünschenswert.
Als ausgesprochenes Zwiehuhn beweisen sich die Deutschen Lachshühner noch heute. Das im Standard angegebene Gewicht 3–4 kg beim Hahn und 2,5–3 kg bei der Henne zeugt von einem schweren Huhn. Ihre Legeleistung wird mit 150 Eiern pro Jahr angegeben. Zur Legeleistungserfassung des Wissenschaftlichen Geflügelhofes des BDRG, die seit 2018 jährlich durchgeführt wird, haben sie dieses Ziel fast erreicht. Die Hennen der Prüfungsgruppe hatten im Durchschnitt 132 Eier pro Jahr gelegt.
Eine Rasse mit vielen Vorzügen
Die Deutschen Lachshühner sind einer der interessantesten Züchtung der Rassegeflügelzucht. Sie überzeugen durch ihre wuchtige Erscheinungen mit Besonderheiten wie dem Bart und der Fünfzehigkeit. Zudem spricht die Leistung, als auch ihr angenehmes Wesen für die Rasse. Für Interessierte steht der aktive SV Deutscher Lachshuhn- und Zwerglachshuhnzüchter gern zu Verfügung.
Text: Kutsche; Fotos: Marfeld