Viele Hühnerrassen wurden planmäßig erzüchtet. Nicht selten gab es dafür eine monofunktionale Zielstellung. Im Falle der Barnevelder war es besonders das dunkle Ei, welches auf dem Markt in London besonders gut honoriert wurde. Die Exportzahlen waren noch Ende der 1930er Jahre mit bis zu 40 Millionen Eier pro Jahr enorm. Wohlgemerkt, nur aus der Region rund um Barneveld.
Erzüchtung und Entwicklung
Neben Einflüssen von lokalen Züchtungen, fanden vor allem asiatische Hühnerrassen Eingang bei der Herauszüchtung. Daraus leiten sich die gelben Beine, die Saumanlage im Zeichnungsbild und nicht zuletzt die dunkle Schalenfarbe der Eier ab. Zudem wurden Cochin eingekreuzt, was neben einer verstärkten Winter-Legetätigkeit auch einen höheren Fleischansatz brachte.
Dunkelbraune Eier
Heute verlangt der Standard 180 Eier mit einem Gewicht von 60 Gramm. Damit zählen die Barnevelder zu unseren leistungsfähigsten Geflügelrassen. Diese Leistung erbringen sie unter normalen Haltungsbedingungen recht leicht. Dennoch sollte bei der Auswahl der Zuchttiere auf eine gute Legetätigkeit sowie die richtige Farbe und Größe der Eier viel Wert gelegt werden. Ihre heutige Beliebtheit dürften sie wohl aber auch der attraktiven Doppelsäumung verdanken.
Doppeltgesäumte Barnevelder
Wenngleich es auch einfarbige Farbenschläge gibt, zählen die doppeltgesäumten Varianten weiterhin zu den Beliebtesten. Unter den gegenwärtig etwa 250 Zuchten in Deutschland beschäftigen sich mit den drei inzwischen anerkannten Spielarten dieser einzigartigen Zeichungsvariante rund ¾ aller gemeldeten Züchter.
Der Hahn ist eher schlicht und unauffällig. Die Henne zeigt hingegen im Mantelgefieder auf jeder rotbraunen Feder eine scharfe, schwarze und dabei grünglänzende Doppelsäumung. Alternativ gibt es diese Zeichnung auch auf weißer Grundfarbe oder mit taubenblauer Zeichnungsfarbe.
Einzigartige Barnevelder mit Vorteilen
Die Doppelsäumung allein stellt schon eine Besonderheit der Rasse dar, sie ist jedoch nicht die einzige Zeichnungsspielart. Seit 1982 sind auch die Dunkelbraunen anerkannt. Bei diesen sehen wir im gesamten Mantelgefieder eine dunkelbraune Hauptfarbe sowie einen schwarzen Schwanz und eine angedeutete Halszeichnung.
Die eher schlichten aber zugleich sehr harmonisch ausgeprägten Rassemerkmale begeistern allerorten. Für Liebhaber besonderer Zeichnungsmerkmale sowie dunkelbrauner Eier sind sie aber allemal eine genauere Betrachtung wert.
Agile Zwiehühner
Die derzeit wieder mehr gefragte Orientierung auf Hühner mit guter Lege- sowie Fleischleistung rückt auch die Barnevelder mehr in den Fokus. Mit ihrem Gewicht von bis zu 3,5 kg beim Hahn und bis zu 2,75 kg bei der Henne, sind sie durchaus stattlich. Schwerer sollten sie aber auch nicht werden, darunter leiden schnell die Legeleistung und die Beweglichkeit.
Neben den Welsumern, zählen die Barnevelder zu den Aushängeschildern der niederländischen Rassegeflügelzucht. International haben sie zahlreiche Liebhaber und eine stabile Verbreitung.
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Text/Bilder: Holger Schellschmidt