Toulouser Gänse begeistern durch ihr Erscheinungsbild. Durch die erst kürzlich neu entstanden Farbenschläge bietet die Rasse sogar eine kleine Farbpalette.
Von Frankreich nach England
Die Heimat der Toulouser Gänse liegt, wie der Name vermuten lässt, in der südfranzösischen Stadt Toulouse. Dort wurde schon seit Jahrhunderten auf Landgänse mit schwerem Körpergewicht und reichlich Fettansatz wertgelegt. Insbesondere wegen der großen Leber wurden diese Landgänse von den Franzosen für die Gänseleberpastete genutzt. Erst mit der Einführung nach England wurde sie rassisch durchgezüchtet indem auf noch mehr Masse und Schwere gezüchtet, aber auch einheitlicher Fabe und Form geachtet wurde. Aus England nach Deutschland kamen die „englischen“ Toulouser dann im Jahr 1875.
Hauptrassemerkmale der Toulouser Gans
Toulouser Gänse haben eine massige Körperform. Ihr massiger Hals geht in einen breiten, kurzen Kopf mit der typischen Kehlwamme über. Hauptrassemerkmale sind der Brustkiel, doppelte Bauchwamme und die möglichst waagerechte Haltung.
Nicht nur in Grau
Nachdem lange zeit nur die Grauen anerkannt und als Sinnbild der Rasse galt, kam 2017 der Farbenschlag Buff hinzu und schon ein Jahr später, die Toulouser Gänse in Weiß. Insgesamt wurden zur Bestandserfassung 2023 102 Zuchten erfasst. Dabei fallen mehr als 90 % auf den Farbenschlag Grau.
Die Grauen haben derzeit einen sehr hohen Zuchtstand, sodass auf Ausstellungen sehr rassige Tiere gezeigt werden.
Die Buff und die Weißen haben nur einen sehr kleinen Züchterkreis um sich versammelt. Die Buff-Farbe ist spalterbig, was eventuelle einige abschreckt. Dafür zeigen die Tiere bereits eine gleichmäßige Grundfarbe. Zuchtarbeit muss noch vor allem in den Kopfpunkten geleistet werden. Die Weißen zeigen schon ein hohen Zuchtstand, dennoch muss auch hier noch Zuchtarbeit geleistet werden.
Haltung der Toulouser Gans
Toulouser Gänse sind wohl einer der ruhigste Gänserassen. Sie zeigen sich äußerst zutraulich gegenüber dem Halter. Die Legeleistung legt bei ca. 18-30 Eier im Jahr bei etwas schlechterer Befruchtung als bei leichteren Gänserassen. Die Ganter kommen auf ein Gewicht von 9 bis 10 kg, die Gänse sind mit 8 bis 9 kg etwas leichter. Bei der Fütterung sollte auf Verfettung der Tiere geachtet werden, da sie dazu neigen.
Betreuung der Rasse
Groß, massig, imposant und dennoch ruhig. Das beschreibt die Toulouser Gans sicher am besten. Wer Interesse an dieser Rasse hat, kann sich gern an den Sonderverein Deutscher Gänsezüchter wenden.
Text: Kutsche; Fotos: Eberwein, Wolters, Missbach