Titel_Diepholzer-Gans

Diepholzer Gans – robust und perfekt für die Weide

Die Dipholzer Gans behielt ihre Frohwüchsigkeit und ihre guten Eigenschaften, die mit ihrer Erzüchtung angestrebt wurden. Sie ist eine genügsame und agile Gans: Dennoch ist sie gefährdet.

Die Diepholzer Gans ist eine regionale Gänserasse

Die Diepholzer Gans kommt, wie ihr Name schon erahnen lässt, aus der Region Diepholz. Erzüchtet wurde sie in der ehemaligen Grafschaft Diepholz in dem Stadtkreis Hannover. Als Ausgangsrassen fanden neben den heimischen Landgansschlägen auch italienische Gänse und Pommerngänsen Verwendung. Ziel war es eine Gans für diese Gegend zu erhalten mit guten Weideeigenschaften, welche auch ohne Zufütterung auf den dortigen feuchten Wiesen und kargen Böden auskommt. Ein ausgeprägter Bruttrieb und zwei Bruten mit frohwüchsigen Gösseln war das Ziel.

In den 1930er Jahren gelang es dann eine erste Musterbeschreibung anzufertigen und durch aktive Züchter wurde auch ein Herdbuchverein gegründet. Ein solcher Herdbuchverein der Diepholzer Gans besteht auch heute.

Diepholzer-Gans_Witzmann_Zeichnung

Eine Schneeweiße Gans

Die Diepholzer Gans erfreut durch ihr schneeweißes, straff anliegendes Gefieder. Stolz wirken die Diepholzer Gänse durch ihren aufrechten Gang mit ihrem schlanken und mittelangen Hals. Der Kopf trägt keine Kehlwamme, dafür aber dunkelblaue Augen, umfasst von einem schmalen orange-gelben Ring, und einen rötlich gefärbten Schnabel mit blasser, ovaler Bohne. Insgesamt hat die Dipholzer Gans eine vorstehende Brust, trägt keine Wamme und ihr Rücken ist gradlinig und nach hinten abfallend. Die Gans erscheint dabei etwas feiner und zierlicher als der Ganter.

Diepholzer-Gänse Herde-2

Einfache Haltung

Diepholzer Gänse sind nach wie vor genügsame Futterverwerter und könne sich in den Sommermonaten rein von der Weide ernähren. Für die Zucht sind Gruppen von einem Ganter mit höchstens 5 Gänsen empfehlenswert. Wünschenswert ist sicher für viele Züchtende der Diepholzer Gans die Naturbrut, die bei der Rasse ausgeprägt ist. Beachtet werden sollte jedoch, dass die brütenden Gänse eigene Nester ohne gegenseitigen Sichtkontakt bekommen. Gerade beim Schlupf sind die Gänse aggressiv und sollten die ersten Tage in Ruhe gelassen werden. Die Gössel wachsen zuverlässig und haben wie alle Gänse in den ersten Woche eine starke Gewichtszunahme. Auf eine artgerechte Fütterung ist hier zu achten. Ausgewachsen erreichen die Ganter 7 kg, die Gans 5,5 – 6 kg.

Gans-mit-Gössel

Unsichere Zukunft der Diepholzer Gans

Früher wurde die Diepholzer Gans gern gehalten, da sie als fruchtbar, genügsam und hohem Nutzwert galt, was sie bis heute einhält. Dennoch sind es einige wenige Züchter und Hobbyhalter, die den Bestand sichern. 89 Zuchten wurden zur letzten Zuchttierbestanderfassung erfasst . Durch ihre starke Gefährdung ist sie auch auf der „Roten Liste“ geführt. Vielleicht finden sich in Zukunft wieder mehr Interessierte, die sich dieser Rasse widmen wollen. Der Sonderverein hilft dabei gerne weiter.

Text: Kutsche; Fotos: Johanning

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