Titelbild_Laufbefiederung

Die Laufbefiederung und ihre jeweilige Ausprägung

Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hat sich durch die vom Menschen vorgenommene Selektion eine gigantische Bandbreite unterschiedlichster Rassen entwickelt. Unsere Rassen unterscheiden sich heute durch eine Vielzahl verschiedener phänotypischer Erscheinungen. In diesem Beitrag wollen wir uns die Ausprägung der Laufbefiederung einmal genauer anschauen und die Unterschiede herausstellen. Bestimmte Merkmale sind sogar so stark ausgeprägt, dass sie es in den Rassenamen geschafft haben. In Bezug auf die Laufbefiederung fallen einem natürlich direkt die Federfüßigen Zwerghühner ein.

Die leichteste Form der Laufbefiederung …

Ist die Bestrumpfung. Wie überall in der Rassegeflügelzucht nutzen wir auch hier metaphorische Bilder, die bestimmte Ausprägungsintensitäten beschreiben sollen. Bei der Bestrumpfung ist lediglich die Außenseite des Laufs sowie die Außenzehe mit einer leichten Befiederung versehen. Rassen die diese Merkmalsausprägung zeigen sind z.B. Seidenhühner, Zwerg-Marans, Mechelner und Zwerg-Sundheimer.

Die Latschen

Bei den Latschen handelt es sich um die nächst stärkere Ausprägung der Laufbefiederung. Der Kiel der Feder wird härter, die Feder ist als solche erkennbar und nicht mehr nur aus Flaum bestehend. Die Ausprägung der Latschen unterliegt einer rassespezifischen Varianz. Rassen, die eine Latschenbildung zeigen sollen sind z.B. Federfüßige Zwerghühner, Brahma, Ruhlaer Zwerg-Kaulhühner und Everberger Bartzwerge.

Stulpen oder Geierfersen?

Beide Begriffe finden wir im Standard. Mal redet man über die Geierferse mal über die Stulpe aber wo ist denn nun der Unterschied? Wenn man hierzu den Standard befragt, dann bekommt man eine eindeutige Antwort. Es gibt keinen. Die Geierferse wird vom Standard lediglich bei den Bredern und Zwerg-Bredern verwendet. Man redet sonst bei keiner Rasse mehr von „Geierferse“. Man könnte auch sagen, dass der Begriff in seiner Verwendung veraltet ist.
Ein Unterschied könnte sein, dass bei den allermeisten Rassen die Stulpe deutlich weicher im Kiel ist und sich leicht zum Körper hin biegt, während die Geierferse einen sehr starren Kiel hat, der die Feder zum Boden hin richtet. Wie immer gilt „Ausnahmen bestätigen die Regel“.

Fazit oder doch keine Laufbefiederung?

Der allergrößte Teil unseres Rassegeflügels hat keine Laufbefiederung. Geschmäcker sind verschieden und nicht jeder mag es, wenn Hühner Laufbefiederung haben. Der Vorteil bei einigen Rassen mit starker Laufbefiederung ist, dass sie weniger scharren und damit die Grasnarben schonen. Vor den Ausstellungen mag die Säuberung des Fußwerks einen etwas größeren Aufwand für den Züchter bedeuten. Wer jedoch schon einmal eine Herde Zwerg-Cochin über den grünen Rasen hat „rollen“ sehen, der wird die Begeisterung für diese Art des optisch Besonderen sicher zu schätzen lernen.

Laufbefiederung verschiedene Ausprägungstufen gezeichnet

Text: Gebert; Bilder: Archiv GZ, Schellschmidt

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