Der Werdegang der Orpington aus Südengland unterscheidet sich merklich von jenem anderer Rassen. Ihr geschäftstüchtiger Erzüchter, William Cook aus Orpington in der Grafschaft Kent, erzüchtete sie planmäßig.
Marketing und Erfolg
Nach allerlei Kreuzungsversuchen und Mythen darum, stellte er seine Hühner ab 1886 der Öffentlichkeit vor. Begleitet wurde dies durch allerlei Verkaufsstrategien, die allesamt Erfolg brachten. Bereits 1889 waren sie auch in Deutschland heimisch und bestimmten die Presseberichte.
Zunächst wurden die schwarzen, weißen und gelben Orpington herausgebracht, denen später die Blauen folgten. Diese vier Farbenschläge gelten als die Ursprünglichsten. Dennoch etablierte der Erzüchter selbst noch die Braun-Porzellanfarbigen und Schwarz-Weißgescheckten. Sein Sohn brachte dann die Gestreiften heraus. Alle weiteren Farbenschläge dieser Hühnerrasse entstanden dann außerhalb Englands.
Wucht und Feder der Orpington
Niemals dürfen Orpington klein oder zierlich wirken. Die weiche und füllige Feder verleiht den Tieren eine kräftige und wuchtige Erscheinung. In der Gesamtheit aus Befiederung und Form entsteht die Kontur eines Würfels.
Dabei wird beim Hahn ein Gewicht von 4 bis 4,5 kg und bei der Henne von 3 bis 3,5 kg gefordert. Zudem legen die Hennen etwa 180 cremefarbige Eier mit einem Gewicht von 53 Gramm.
Behäbige Eleganz
Bei der Ernährung der Tiere sollte man etwas Sorgfalt walten lassen, denn mitunter neigen die Tiere dazu, zu verfetten. Mit genügend Bewegung und Beschäftigung im Auslauf ist die Rasse jedoch eine absolute Augenweide.
Es ist dabei die Feder, die die Wirkung verleiht. Darunter verbirgt sich ein kräftiges Huhn mit ausreichend Fleischansatz. Im Gefieder verborgen liegen die kräftigen Schenkel. Zu sehen sind hingegen die mittellangen Läufe, zumindest etwas.
Dezenter Kopf
Wuchtiger Körper trifft auf zarte Kopfpunkte – dies macht die Orpington aus. Wenngleich der Standard nicht von klein spricht, so ist der Kamm niedrig. Bei der Henne darf er nicht zu groß oder locker werden. Noch deutlicher sind die Charakteristika bei den Rosenkämmigen.
Neben dem Kamm wünschen wir uns auch das Gesicht immer leuchtend rot. Bedingt durch die Federfülle zeigen sich auf dem feinen Gewebe häufig kleinere Federchen. Sind es nicht zu viele, so ist dies in Ordnung.
Urige Orpington
Beim Blick auf den Kopf fallen immer die Augen auf. Die Wuchtigkeit des Körpers und die Größe spiegeln sich auch darin wider. Gerade bei älteren Tieren zeigen sich fast kleine Wülste über dem Auge. Dadurch wirken besonders die Hähne etwas grimmig.
Ein ruhiger und liebenswerter Charakter ist den Orpington aber zu Eigen. Die Hennen sind gute Brüterinnen und führen die Küken umsichtig. Bei einigen Farbenschlägen sind auch die Hähne sehr genügsam.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Jeder Farbenschlag der Orpington hat seine Eigenheiten. So unterschiedlich wie die Züchter sind eben auch ihre Tiere. Neben den erwähnten Unterschieden im Kamm, gibt es auch weitere kleine Abweichungen. Bei den Blau-Gesäumten und Schwarzen sind die Augen dunkel und die Läufe schwarz. Die anderen Varianten haben orangerote Augen und überwiegend helle Beine.
Egal in welchem Farbenschlag oder mit welchem Kamm – Orpington bieten für jeden Geschmack etwas. International zählen sie zu den beliebtesten Hühner-Rassen überhaupt. Auf allen Kontinenten gibt es Liebhaber.
>> Weitere Informationen zu den Orpington finden Sie hier.
Text/Bilder: Holger Schellschmidt