Die Zierde so mancher Taubenrasse ist das Fußwerk. Damit ist die Fußbefiederung umschrieben, die in unterschiedlicher Ausprägung vorkommen kann. Die ausgeprägteste Form ist die Latschenbildung.
Formen der Latschenbildung
Es gibt in der Taubenzucht etliche Begriffe, die sich der Bein- und Fuß- sowie Zehenbefiederung widmen. Die Latschenbildung ist also nur ein Teilaspekt eines umfangreicheren Gebietes. Oft sind diese in der Musterbeschreibung bei den einzelnen Rassen klar festgelegt und umschrieben. Dabei spielt zunächst einmal die Gesamterscheinung die entscheidende Rolle. Bei kleinen und tief stehenden Tauben ist diese merklich anders als zum Beispiel bei großen Kropftauben.
Begriffe und Ausprägungen
Die Stammform unserer Rassetauben, die Felsentauben, sind glattfüßig. Sie besitzen also federfreie Läufe und Zehen. Im Laufe der vertieften Beschäftigung des Menschen mit den Tauben bildete sich dann die unterschiedlichen Formen, Farben und Federausprägungen heraus. Vermutlich begann es einst mit wenigen kleinen Federstoppeln an den Läufen, die Gefallen fanden. Durch Zucht und Auslese wurde dies dann verstärkt. Die Entwicklung hin zur Latschenbildung vollzog sich wohl in Etappen, die wir noch heute bei unterschiedlichen Rassen finden. Behosung und Bestrümpfung sind dabei zugelassene Formen. Unter Hosen bzw. Behosung verstehen wir dabei befiederte Läufe. Und wie es bei Hosen üblich ist, sind die Zehen frei von Federn. Sind auch diese leicht befiedert, dann wird von Bestrümpfung oder Strümpfen gesprochen. Die Fachbegiffe sind in diesem Fall sehr authentisch und nachvollziehbar gewählt.
Ideale Ausprägung der Latschenfedern
Die Lastchenbildung kann unterschiedlich sein, geht aber immer deutlich über die Bestrümpfung hinaus. Latschen bestehen aus Federn, die zur Seite gerichtet sind. Zudem sind sie vorn gut abgerundet. Je nach Rasse ist die Länge der Latschenfedern unterschiedlich. Vor allem bei den Farben- und Trommeltauben finden wir eine lange Belatschung. Aber auch einzelne Rassen bei den Tümmlertauben sowie Kropftauben sind in diesem Merkmal sehr betont. Mit einer vollen Latschenbildung rückt auch die Schenkelbefiederung mehr ins Blickfeld. Dort entwickeln sich die sogenannten Geierfedern. Dies ist eine nach hinten gerichtete Befiederung der Unterschenkel. Je nach Rasse gibt es Unterschiede in der Länge dieser Federn.
Fehler in der Latschenbildung
Stechlatschen oder spießende Latschen sind fehlerhaft. Darunter versteht man nach vorn gerichtete Federn, die die Tiere auch behindern. Gleichermaßen sind unvollständige oder beschädigte Federn unerwünscht. Sind hingegen die Federn harmonisch ausgebildet und korrekt ausgerichtet, und sind sie zudem durch die Laufbefiederung gut eingedeckt, dann entsteht ein attraktives Gesamtbild. In jedem Fall ist der Latschenbildung bei der Haltung und der Schlageinrichtung Rechnung zu tragen. Gepflegte Latschen erfordern einiges an Aufmerksamkeit und Pflege. Zudem müssen auch Erfahrungen in der Zucht gesammelt werden.