Mit 415 Zuchten bei der Bestandserfassung 2020 lagen sie auf Platz 2 der Beliebtheit unter den Gänsen. Auf der Roten Liste sind sie daher nicht. Vielmehr gilt die Fränkische Landgans als Variante der Bayerischen Landgans, die dort erwähnt wird.
Süddeutsche Heimat
Entlang des Mains und im fränkischen Saalegebiet hat die Fränkische Landgans ihre Heimat. Zuletzt wurden rund 1500 Zuchttiere erfasst, und ihre Verbreitung erstreckt sich weit über ihre ursprüngliche Heimat hinaus. Daran erkennt man sehr deutlich, warum eine klare Musterbeschreibung mit regelmäßiger Überprüfung wichtig ist. Bei der Bayerischen Landgans waren zuletzt kaum ein Drittel an Zuchttieren bei der Erfassung tiergenetischer Ressourcen erfasst. Zudem gibt es für diese Rasse nur eine vage Beschreibung.
Genügsame Fränkische Landgans
Mit 5 bis 6 kg beim Ganter sowie 4 bis 5 kg bei der Gans zählt die Fränkische Landgans zu den kleinen Gänserassen. Die rund 20 weißen Eier, die sie laut Legeleistungstabelle des BDRG legen, wiegen je 140 g. Die Rasse gilt als bodenständig und brütet sicher. Dass sie erst spät für die Rassegeflügelzucht entdeckt wurde, mutet aus heutiger Sicht schon sehr merkwürdig an.
Typ und Merkmale
Ein mittellanger Hals und ein relativ kurzer Kopf mit kurzem, orangefarbigem Schnabel ziehen die Blicke auf sich. Hinzu kommen graubraune Augen und ein oranger Augenrand. Die kräftigen Läufe sind mittellang sowie orangefarbig mit hellhornfarbigen Krallen.
Die Fränkische Landgans hat einen mittellangen und waagerechten Rumpf. Dieser ist durch das straffe und fest anliegende Gefieder überall gut gerundet. Die Flügel liegen gut an und ragen nicht über den relativ kurzen Schwanz hinaus. In der Unterlinie sind die Schenkel nur wenig sichtbar und ermöglichen einen freien Blick auf die einfache und kleine Wamme in der Bauchmitte.
Fränkische Landgans nur in Blau
Neben der Größe und der heutigen Verbreitung ist es wohl vor allem die Farbe, die für die Beliebtheit sorgt. Die Fränkische Landgans ist gegenwärtig nur in Blau anerkannt. Dabei zeigt sich im gesamten Körpergefieder als Grundfarbe ein reines, mittleres Blau. Einzig der Bauch- und Afterbereich sind weiß. Im Flanken- und Deckgefieder sowie im Schwanz zeigt sich ein weißer Federsaum. Eine harmonische und gleichmäßige Farbausprägung ist das Zuchtziel.
Weitere Farbenschläge sind jederzeit denkbar. Anhand des bestehenden Standards und der Farbenschlagvielfalt der Bayerischen Landgänse stellt dies keine besondere Schwierigkeit dar. Vor 100 Jahren wurden in der Literatur zur Frankengans zum Beispiel nur weiße und seltener grau-weißgescheckte Tiere aufgeführt.
Kleine genügsame Gans
Gänse sind Weidetiere und benötigen genügend Auslauf. Wer dies bieten kann, findet die Fränkische Landgans sicherlich interessant. Mit ihren Eigenheiten und ihrer Färbung ist sie gewiss ein Hingucker im Bereich des Groß- und Wassergeflügels.