Die Heimat dieser aparten Tümmlertauben ist die ungarische Stadt Kiskunfélegyháza, die kurz auch Felegyhaza genannt wird. Seit 1966 ist die Rasse auch in Deutschland anerkannt und heimisch.
Ganselzeichnung als Merkmal
Einer der Gründe für ihre heutige Beliebtheit dürfte ihre aparte Zeichnung sein. Etwa 2/3 der rund 175 Züchter haben sich den Varianten der Geganselten verschrieben. Zudem gibt es aber auch noch Einfarbige. Die Besonderheit der Geganselten ist in der Haube zu finden. Die Innenseite ist immer weiß, die Außenseite hingegen farbig. Dieses Merkmal wurde bei den Felegyhazaer Tümmlern perfektioniert.
Zudem zeigen die Geganselten über den Schnabelwarzen eine breit angesetzte Schnippe, die den Augenrand nicht erreicht. Alternativ ist ein etwa 1,5 cm breiter, farbiger Fleck auf der Mitte des Scheitels möglich. Dieser wird in Fachkreisen als Krone bezeichnet.
Felegyhazaer Tümmler als jüngere Rasse
Wenngleich es Wurzeln bis in die Zeit um 1850 geben soll, erfolgte die Rassebildung wohl erst im 20. Jahrhundert. Nach dem 2. Weltkrieg wurden sie dann in ganz Ungarn bekannt. Felegyhazaer Tümmler haben einen eher kurzen und keilförmigen Typ. Diese Typausformung wurde in Westeuropa bevorzugt und hat sich durchgesetzt. Ein tiefer Stand und ansprechende Brusttiefe einerseits sowie eine angepasste Länge von Schwingen und Schwanz werden gern gesehen. Die Priorität liegt auf dem harmonischen Zusammenspiel dieser Merkmale.
Daneben kommt im Heimatland der Rasse auch eine glattköpfige, langschnäblige Variante im gleichen Zeichnungsmuster vor. Diese soll noch recht gut fliegen.
Kompakter Kopf
Der Kopf zeigt eine ansteigende, volle und runde Stirn, die über dem Auge mit etwas Schwung in die Haube übergeht. Die Augen sind bei den Geganselten und Weißen dunkel. Dadurch erscheinen sie besonders betont. Der Schnabel ist mit zwölf bis 14 Millimetern nur knapp mittellang.
Gefordert wird eine große Rundhaube, der sich seitlich die Rosetten anschließen. Eine volle und elegant aufgebaute Haube ist das Augenmerk der Züchter. Diese wird aus aufwärts gerichteten Federn am Hinterkopf und Nacken der Felegyhazaer Tümmler gebildet. Die Haubenbildung umschließt dabei den Hinterkopf. Als Rosetten bezeichnen wir die Federwirbel an beiden Seiten der Haube.
Kleine und zuchtfreudige Felegyhazaer Tümmler
Bei der Bewertung der Felegyhazaer Tümmler steht der Gesamteindruck im Mittelpunkt. Danach folgen die Körperform sowie der Kopf mit Haube und Schnabel. Erst anschließend sind Farbe, Zeichnung und Augenfarbe im Detail zu mustern. Eine genaue Betrachtung der Rasse ist hoffentlich in diesem Jahr möglich, wenn der Siegerring-Wettbewerb auf diese Rasse nachgeholt wird.
Attraktivität und Vitalität zeichnen diese kleinen Tauben aus. Zudem wirken sie liebenswürdig – was sie bei näherer Zuwendung auch bestätigen. Obgleich sie eine aufwendige Zeichnung besitzen, bieten diese kleinen Tauben vielfältige züchterische Optionen. Auch mit einem kleinen Bestand kann schon eine erfolgreiche Zucht erhalten werden. Die erfahrenen Züchter dieser Rasse sind sicherlich bereit, Hilfe zu leisten.
Text: Holger Schellschmidt; Fotos: Rudi Proll