Zu den Unarten unserer Hühnervögel gehört das Federpicken. Mitunter lassen die Tiere nie von dieser unangenehmen Eigenheit ab. Die Wirtschaftsgeflügelzucht setzt zum Teil noch auf das tierschutzwidrige Schnabelkürzen. Wir versuchen hingegen, das Problem anders zu beheben.
Frühes Erkennen von Federpicken
Essenziell ist in jedem Fall das frühzeitige Erkennen dieser unerwünschten Eigenheit. Schon bei den Küken ist Aufmerksamkeit gefordert. Dabei ist die Kenntnis der gezüchteten Rasse oder des Farbenschlags unerlässlich. Gerade wenn verschiedene Züchtungen betreut werden, offenbaren sich die Unterschiede zwischen den Varianten. Trotz gleicher Bedingungen und Voraussetzungen sind Unterschiede festzustellen. Manche Züchtung neigt dann auch eher zu unangenehmen Eigenheiten, wie etwa dem Federpicken.
Tritt nun derartiges schon im frühen Kükenalter auf, können zunächst die örtlichen Gegebenheiten analysiert werden. Wird zum Beispiel zum Wärmen auf Infrarot-Wärmestrahler gesetzt, so kann dies bereits ein Grund sein. Besser sind in jedem Fall Dunkelstrahler oder Wärmeplatten. Dadurch bekommen die Küken und Jungtiere auch den natürlichen Tag- und Nachtrhythmus mit.
Platzangebot richtig einschätzen
Wie viele Jungtiere aufgezogen werden, richtet sich nach verschiedenen Aspekten. Am wichtigsten ist aber immer das Platzangebot. Zu hoher Besatz auf engem Raum sorgt für mehr Stress bei den Tieren. Nicht selten ist weniger dann eben doch mehr, und die Tiere danken es durch erhöhtes Wohlbefinden. Unarten wie das Federpicken treten dann weitaus seltener oder gar nicht in Erscheinung.
Nachhaltig korrigieren
Ist das Federpicken bei einzelnen Rassen oder Farbenschlägen sehr stark ausgeprägt, dann hilft zumeist nur eine gezielte Selektion. Neigen Tiere trotz optimaler Umweltbedingungen zu dieser Unart, so sollte mit diesen nicht weiter gezüchtet werden. Dies setzt eine aufmerksame Beobachtung und Dokumentation voraus. Dabei lernt man seine Tiere aber gewiss auch besser kennen.
Abwechslung in Stall und Auslauf
Mitunter ist auch das Tempo der Befiederung der Tiere ein Grund für aufkommendes Federpicken. Ist etwa eine Gefiederbremse vorhanden, so liegen die Blutkiele eher und länger frei. Auch dies lässt sich durch gezielte Auslese beheben oder zumindest lindern. In diesem Fall lösen sich vielleicht gleich zwei Probleme.
Daneben ist die Gestaltung von Stall und Auslauf eine gute Möglichkeit zur Korrektur. Ein strukturierter Auslauf mit Sträuchern und Sitzstangen ist ebenso hilfreich wie ein Stall mit erhöhten Sitzmöglichkeiten oder Staubbad.
Fütterung gegen Federpicken
Gleichermaßen kann eine abwechslungsreiche Fütterung positiv gegen das Federpicken wirken. Je mehr die Tiere beschäftigt sind, umso weniger neigen sie zu unerwünschten Eigenschaften. Ob Grünfutter, Picksteine oder gar Meisenknödel – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Weitere Informationen und Beobachtungen zum Thema Federpicken erwarten Sie in Ausgabe 12-2021 Ihrer Geflügelzeitung.