Glucke-mit-Küken-im-Auslauf

Die Naturbrut – ein schönes Schauspiel

Der Frühling steht nicht umsonst für das Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf. Ringsum
ergrünt und erblüht alles. Für viele Wildtiere beginnt die Paarungszeit. Doch auch unser
Hausgeflügel beginnt mit der Nachzucht. Die Naturbrut und Aufzucht ist dabei ein schönes
Schauspiel.

Kunst- und Naturbrut

Die Naturbrut und die Aufzucht der Küken ist in den letzten Jahrzehnten nicht der gängigste
Weg Küken auszubrüten. Die Kunstbrut, also die Brut von Hausgeflügel mittels Brutmaschinen, ist
weit verbreitet und findet vor allem in der Industrie Anwendung. Keineswegs ist diese Form eine
neue Erfindung. So lässt sie sich bereits bis in die Antike zurückverfolgen.
Die Züchtenden unseres Hausgeflügels verwenden beide Formen der Brut. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Verlorener Bruttrieb

Nicht mehr in jeder Hausgeflügelrasse ist der Brutrieb gleichermaßen vorhanden. Da jedes Huhn,
das brütet, nicht mehr legt, wurde der Bruttrieb gerade bei den Legerassen weggezüchtet. Bei
den Enten- und Gänserassen ist der Bruttrieb verbreiteter als bei den Hühnerrassen.
Bei vielen Zwerghuhnrasssen wie Zwerg-Seidenhühner, Deutsche Zwerg-Wyandotten oder
Urzwerge wie Chabos und Holländische Zwerghühner ist der Bruttrieb oft zu finden. Doch auch
bei den Großrassen haben wir immer wieder gute Glucken.

Wann wird von einer Glucke gesprochen?

Glucken sind jene Hennen, die brüten wollen und später ihre Küken durch den Garten führt.
Hennen die brütig werden, bleiben länger auf dem Nest sitzen, plustern sich auf und „tuckern“,
sobald sich andere Hühner oder der Haltende an sie heran tritt.
Dann ist sie bereit und schreitet zur Brut. Je nach Größe der Rasse, lässt sich sagen, dass laut
Faustformel ca. 6-8 Eier unter der Henne Platz haben.

Umgang mit Glucken während der Naturbrut

Der richtige Ort zum Brüten findet die Glucke meist selbst. Ein dunkler Ort, der gestützt vor der
Herde oder anderen Störungen wie zum Beispiel Lärm und Hunden ist ideal. Ein umsetzen einer
Glucke gestaltet sich meist schwierig. Das Nest sollte, wie natürlich der ganze Stall auch,
Ungeziefer frei sein. Heu eignet sich besonders als Nistmaterial. Bei Stroh sollte aufgepasst
werden, denn setzen sich schnell Milben in die Halme. Dann brütet die Henne nicht nur Küken,
sondern auch Milben aus.

Glucke mit Küken im Frühjahr
Glucke mit Küken im Frühjahr

Die Brut

Während der Brut sollte die Glucke nicht gestört werden. Eine Kontrolle, ob sie einmal am Tag
vom Nest gegangen ist, ist ratsam. Andernfalls kann sie auch einmal am Tag vorsichtig vom Nest
gehoben werden, sodass die Glucke fressen, trinken und sich entleeren kann.

21. Tage, dann ist es soweit

Nach 21. Tagen schlüpfen die Küken. Mit ihrem Eizahn picken die Küken die Schale an und
schneiden Kreisrund den Schalendeckel auf und erblicken das Licht der Welt. Bei dem
Schlupfprozess sollte die Glucke in Ruhe gelassen werden. Lediglich Eierschalen, der bereits
geschlüpften Küken können entfernt werden. Nach ca. 24 h ist jedes vitale und lebensfähige
Küken geschlüpft. Nicht lebensfähige bleiben im Ei stecken. Ganz nach Darwins Theorie „Survival
of the Fittest“.

Die Aufzucht beginnt

Intuitiv zeigt die Glucke ihren Nachwuchs Futter, Wasser und Umgebung. Die Naturbrut ist immer
wieder ein tolles Schauspiel, was sich zu beobachten lohnt!

Text: Kutsche; Fotos: GZ-Archiv

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