Selten sind die imposanten Croad-Langschan auf Ausstellungen anzutreffen. Wer dennoch die
Rasse mal zu Gesicht bekommt, ist sicher beeindruckt von diesem Riesenhuhn. Als
Ausgangsrasse der Deutschen Langschan wurden sie aber weitgehend verdrängt. Doch warum
eigentlich?
Ein langer Weg bis nach Deutschland
Bis die Croad-Langschan nach Deutschland kamen, war es ein langer Weg. Die Existenz dieser
großrahmigen Hühner soll nach Überlieferungen 5000 Jahren zurück verfolgbar sein. Aus der
chinesischen Region Lang Chan soll der englische Major Croad sie 1872 nach England eingeführt
haben. Damit trägt diese Rasse sowohl ihren Herkunftsort und ihren Importeur im Namen. Von
England aus gelangten sie 1879 nach Deutschland. Ausgehend aus den Croad-Langschan fand
die Rasse Verwendung zur Erzüchtung der Deutschen Langschan und verschwand bereits 1910
wohl wieder vollkommend aus Deutschland. Erst gegen 1955 gelangte die Rasse durch Importe
aus Nordamerika zurück nach Deutschland.
Beeindruckende Größe
Die Croad-Langschan beeindrucken nicht nur durch ihre schiere Größe. Die Höhe macht sie wohl
besonders. Wahrlich als Riesenhuhn können sie bezeichnet werden. Im Gegensatz zu anderen
sehr großen Rassen wie Brahma und Cochin weisen die die Croad-Langschan für ein ein großes
Huhn eher ein normales Gewicht auf. Der Hahn kommt auf ein Gewicht von rund 4 kg. Die Henne
wiegt über 3 kg.
Lyrafrom – eine einzigartige Form
Die massive Rumpftiefe, die verhältnismäßig hohe Stellung und die aufrechten Haltung der Croad-Langschan verleiht ihnen zusammen eine der drei Hauptrassemerkmale. Hinzukommen die
kräftigen Schenkel und die Bestrümpfung. Letzteres Merkmal ist eine knappe Form der
Fußbefiederung und bezeichnet die Befiederung der Außenseiten der Läufe bis zu den Spitzen der
Außenzehen.
Einzigartig ist ihre Form. Wie die Lyra, ein Musikinstrument, zeigt das Profil der Rasse eine
Symmetrie zwischen vorderer und hinterer Körperhälfte. Harmonisch wird der üppige Halsbehang
über eine u-förmig ausgebildete Rückenlinie mit dem hoch getragenem Schwanz verbunden.
Croad-Langschan sind vollwertige Zweinutzungshühner
Großen Hühner wird meist eine geringe Leistung zugesprochen. Die Croad-Langschan hingegen
erfüllen die Eigenschaften eines vollwertigen Zweinutzungstyp. Mit einer Legeleistung von 150
Eiern mit einem Gewicht von circa 58 g und frohwüchsigen Küken erfreuen sie die Züchtenden.
Aktuell sind sie mit einer eher kleinen Farbpalette von drei Farbenschläge (Schwarz, Weiß und
Blau-Gesäumt) zu finden.
Ruhige Hühner
Wer sich für die Rasse Croad-Langschan entscheidet, hat sich für ein ruhiges Huhn entschieden.
Platz braucht diese Rasse dennoch. Ein großes Huhn verlangt ein großes Gehege, aber diese
Riesen auf einer grünen Grasnarbe zu sehen, ist einfach nur großartig.
Die Rasse wird von Sonderverein „SV der Langschanzüchter von 1895 e.V.“ betreut. Der
engagierte Züchterkreis freut sich immer über Interessierte!
Wollen Sie mehr über die Croad-Langschan wissen? Dann lesen Sie gerne den Artikel in der aktuellen Geflügelzeitung Ausgabe 03/2023.
Text: Kutsche; Fotos: Mertensotto, GZ-Archiv