Diese schöne Entenrasse trägt den Namen ihrer Züchterin: Adele Campbell. In England schuf sie diese legefreudige Entenrasse in dem Farbenschlag Khaki, die der ursprünglichen Farbe der englischen Uniform sehr ähnelte. Nach der Erzüchtung dauerte es nicht lang, bis die Campbellenten weit verbreitet waren.
Adele Campbell
Adele Campbell, eine englische Pfarrersfrau, schwebte eine Art Legeente wie die Laufente vor, die jedoch schwerer sein sollte und damit auch einen Braten liefern konnte. Die Züchtung dieser Zweinutzrasse begann schließlich mit der Verpaarung von Rouenenten und rehfarbigen Laufenten. Die genaue Herkunft und Reinerbigkeit der Ausgangstiere wollte oder konnte Mrs. Capell nicht preisgeben.
Sicher ist aber, dass die Campbellenten auch in Deutschland und den Niederlanden schnell Verbreitung fanden. Sicher brachten auch die Legewettbewerbe den rasanten Aufschwung:
Anlässlich des „Nationalen Legewettstreits“ in West-Grafdijk legte die holländische Rekord-Ente im Zeitraum von 360 Tagen (1928-1929) 354 Eier. Auch eine englische Ente der Rasse legte bei einer Staatskontrolle in Newport-Salop 326 Eier.
Durch eine solche beachtliche Legeleistung wurden schnell die Entenfarmen auf die Entenrasse aufmerksam.


Campbellenten sind leicht
Die Deutsche Campbellente zählt zu den leichten Entenrassen. Der Erpel bringt 2,5 kg auf die Waage, die Ente wiegt 2 kg. Dennoch soll sie nicht zu schlank wirken. Sie zeigt eine aufgerichtete Haltung. Der Rumpf ist dabei länglich und allseits gut abgerundet. Die parallel verlaufende Ober- und Unterlinie sollte immer fließend verlaufen. Der Hals ist mittellang, anmutig gebogen und geht allmählich breiter werdend in die Brust über. Die Brust wird etwas angehoben getragen und darf gut und voll entwickelt sein.
Der Kopf ist gut gerundet und zeigt einen nur geringen Stirnanstieg. Der Schnabel ist mittellang und ist grün/ dunkelgrün mit schwarzer Bohne (Braun-Dunkelwildfarbig) oder orange/ gelblich (Weiß).
Khakifarbig oder braun-dunkelwildfarbig?
Zwei Farbenschläge sind bei den Deutschen Campbellenten anerkannt: Weiß und Braun-Dunkelwildfarbig. Sicherlich ist Letzterer der bekannteste und verbreitetste Farbenschlag. Nach dem Die deutsche Zuchtrichtung stark von der englischen abwich wurden sie 2010 in Deutsche Campbellenten umbenannt. Die farblichen Unterschiede der Geschlechter führte auch zur Umbenennung der alte Bezeichnung Khakifarbig in Braun-Dunkelwildfarbig
Die Grundfarbe der Erpel ist gleichmäßig dunkelkhakifarbig mit einem Stich ins Rötliche. Der Kopf ist dunkelbraun und geht mit mattem grünlichem Schimmer in die Halsfarbe über. Der Spiegel wird matt samtbraun gewünscht.
Die Grundfarbe der Ente hingegen ist khakifarbig mit schwach angedeuteter, matt-brauner Wildzeichnung. Die braune Farbe verblasst sowohl durch Sonneneinstrahlung als auch mit fortschreitender Legeleistung.
Der weiße Farbenschlag wird natürlich rein weiß gefordert.

Aufzucht und Haltung
Durch die hohe Legeleistung ist es meist kein Problem, ausreichend Bruteier zusammenzubekommen. Die Eier sind kunstbrutfest, wobei die Enten auch hin- und wieder selbst brüten. Die Aufzucht stellt sich im Allgemeinen unproblematisch dar. Wie auch bei anderen Entenrassen sind saubere Badegelegenheit und frisches Trinkwasser ein Muss in der Entenzucht und -haltung. Schwimmwasser, auch wenn es kein großer Teich ist, fördert natürlich auch die Befruchtung in erheblichem Maße.
Die Deutschen Campbellenten werden vom SV der Entenzüchter Deutschlands von 1895 e.V. betreut und freuen sich über jede neue Züchterin und jeden Züchter.
Text: Kutsche; Fotos: Klein, Proll, Schulze