Texaner Jungtauben

Texaner – der Weg einer Wirtschaftstaube zur beliebten Rassetaube

Ihr Name verrät schon ihre Herkunft: Texas (USA). Hier wurden die Texaner um 1950 aus kennfarbigen Wirtschaftsking und französischen Mondain gezüchtet. Die ursprüngliche Zuchtidee war eine Taube für die kommerzielle Fleischerzeugung mit einer vollfleischigen Brust. Zudem sollte die Taube möglichst zuchtfreudig und robust sein. Des Weiteren war die Idee zur schnellen Erkennung der Geschlechter eine unterschiedlichen Gefiederfarbe in den Geschlechtern zu erschaffen.

Anerkennung der Texaner

1961 wurde sie in den amerikanischen „Standard of perfection“ aufgenommen und kurz darauf auch nach Europa exportiert. Denn war die Nachfrage von Taubenfarmen gerade in Ungarn und Frankreich gegeben. Aus Ungarn und Frankreich kamen die Texaner schließlich nach Deutschland. Ihre Anerkennung erhielten sie schließlich 1972 vom Zucht- und Anerkennungsausschuss des BDRG.

Schnell fanden sich viele Züchter, die sich dieser Rasse widmen wollten, da der Ruf einer zuchtfreudigen, wirtschaftlichen Taube ihr vorauseilte. Doch schnell legte sich die Euphorie, denn standen die klimatischen Verhältnisse in Deutschland dem Aufschwung der Rasse im Weg. Auch stellte sich heraus, dass die die im Standard festgeschriebene Gewichtsuntergrenze von 800 Gramm nicht einfach war zu überschreiten, sodass das Interesse abflachte.

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Texaner sind äußerst zuchtfreudig.

Sonderverein der Texaner Züchter von 1984

Diejenigen Züchter, die der Rasse treu geblieben sind, brachten die Texanerzucht in Deutschland voran und steigerten die Anzahl der Nachzuchten. Verschiedene Zuchtvorstellungen im Rassetyp und keine Einigungen machte eine Gründung eines Sondervereins unumgänglich. So wurde 1984 der Sonderverein der Texaner im VDT aufgenommen.

Heute sind die Texaner mit 771 Zuchten (Stand 2022) auf Platz 8 der beliebtesten bzw. häufigsten Rassen im BDRG.

Hauptrassemerkmale der Texaner

Die Texaner gehört zu den Formentauben. Daher steht die Form im Fokus. Der Gesamteindruck der Texaner entspricht einer breitbrüstigen, kompakten, kräftigen doch feinknochigen Taube mit waagerechter Haltung. Dabei gibt der Standard auch ein Gewichtsangabe, die nur bei wenigen Taubenrassen vorhanden ist. So werden die Texaner mit 800 g bis 950 g verlangt. Der Kopf wird klein, gerundet und von der Stirn abgesetzt gewünscht. Die Augen sollen orangefarbig sein, wobei bei Täuber eine hellere Augenfarbe gestattet ist. Der Stand der Texaner ist mittelhoch. Ein weiteres Hauptrassemerkmal ist natürlich die Kennfarbe.

Kennfarbig ist ein seltener Farbschlag unter den Taubenrassen

Die Kennfarbigkeit ist in Deutschland unter den anerkannten Taubenrassen fast einmalig. Nur wenige andere Rassen besitzen dieses Merkmal. Sie unterscheiden sich aber genetisch von den Texanern, die die den Faded-Faktor besitzen.

Aktuell sind 3 Täuberfarben und 7 Täubinnenfarben anerkannt. Die Täuberfarben sind Kennfarbig hell, Kennfarbig dunkel und Kennfarbig gelb. Die Täubinnen sind in den Farben Blau mit Binden, Blau-gehämmert, Schwarz, Dominant Rot, Rotfahl, Rotfahl-gehämmert und Rezessiv Rot anerkannt. Durch den einfach Faded-Faktor sind jedoch die Farben der Täubinnen nicht sehr intensiv und erscheinen verwaschen. Generell kann bei keinem Farbton vom idealen ausgegangen werden. Die Farbe steht daher hinter dem Gesamteindruck, Form, Haltung und den Kopfpunkten.

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Texaner-Kennfarbigkeit: Die Täuber (links) sind nur schwach bedunt.

Ruhige Tauben

Texaner sind ruhige Tauben und eignen sich daher auch für die Vergesellschaftung mit anderen Taubenrassen. Gerade flugfreudigere können so z.B. die oberen Nistzellen bewohnen. Auch gegenüber dem Züchter oder der Züchterin sind sie umgänglich und es kommt nur selten zu Flügelschlägen bei der Nestkontrolle.

Text: Kutsche; Fotos: Dr. Oehm

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