Die Serama sind das kleinste Rassehuhn der Welt. In Deutschland sind sie zwar noch nicht als Rasse anerkannt, ihrer Popularität hat dieser Umstand bisher keinen Abbruch getan. In den letzten Jahren haben diese kleinen Hühnchen einen ungebremsten Aufwind bei den verschiedensten Haltergruppen erfahren. Woher kommen diese „neuen“ Urzwerge und was macht sie so besonders?
In den 1970ger Jahren begann man mit der Herauszüchtung der Serama. Grundlage bildete ein kleines Kampfhuhn (Ayam Kapas), das man im Laufe der zehnjährigen Erzüchtung mit Zwerg-Seidenhühnern, Chabo und anderen kleinen Hühnerrassen kreuzte. Heraus kam der charakteristische Typ der Serama. Im Jahre 2001 importierte man die ersten Tiere aus Malaysia in die USA. Durch die Beteiligung vieler verschiedener Rassen bei der Erzüchtung der Serama, entstanden im Herkunftsland drei Varianten. Die Varianten unterscheidet man anhand ihrer Gewichte (A, B, C). In den USA vereinheitlichte man diese drei Typen zu einem Amerikanischen-Typ. Für diesen vereinheitlichten Typ verfasste man in den USA einen eigenen Standard.
Die ersten Serama betraten europäischen Boden im Jahr 2006, als man sie in die Niederlande importierte. Der Impuls zur Anerkennung im Europäischen Verband kam 2009 aus den Niederlanden.
Die Erscheinung und der Standard
Im Europäischen Verbandes für Geflügelzucht formulierte man im Jahre 2009 einen Standardtext. Man stellte besonders das S-förmige Erscheinungsbild sowie die Zutraulichkeit als auch die Zahmheit der Serama heraus.
Wichtig festzuhalten ist, dass die Standardtexte sowohl aus den USA, aus Malaysia und der Text des Europäischen Verbandes, den Typ der Serama in gleicher Weise beschreiben!
Die Serama sind – wie die Überschrift bereits erahnen lässt – das kleinste Rassehuhn das wir kennen.
Im Profil betrachtet bildet der Körper eine charakteristische S-Form. Diese beginnt am Kopf der Tiere, verläuft über den gebogenen Hals hin zu der stark angehoben und volumenreichen Brust. Das Ende der S-Form verläuft über die kurze Rückenlinie bis in den Anfang des stark angewinkelten Schwanzes.
Die senkrecht getragenen Flügel tun ihr Übriges, um dieses kleine Hühnchen wahrlich majestätisch erscheinen zu lassen.
Die Haltung der Serama
Bei der Haltung der Serama ist es entsprechend ihrer Größe korrekt anzunehmen, dass der Platzbedarf nicht der größte ist. Die Bedürfnisse der Serama sind ebenso breit gefächert, wie es bei anderen Hühnerrassen der Fall ist. Ihrer Herkunft lässt erahnen, dass die Serama eher wärmere Temperaturen gewöhnt sind. Im Winter ist darauf zu achten, dass der Stall frostfrei bleibt. So schützt man die Tiere vor einer Unterkühlung. Der Auslauf sollte die Möglichkeit des Sandbadens bieten. Durch ihre spezielle Körperhaltung können die Tiere so am besten die Bekämpfung gegen Parasiten vornehmen.
Die Zucht der Serama
Die Anzahl derjenigen Zuchten, die den EE-Standard als Grundlage der Orientierung in ihrer Zucht nutzen, kann als eher gering eingestuft werden. Durch die Konstituierung der „Serama Freunde Deutschland“ wurde in jüngerer Vergangenheit der Versuch angestoßen, diejenigen Züchter in einer Interessengemeinschaft zu vereinigen, die die Standardorientierte Zucht verfolgen. Gerade solange die Hürde der Anerkennung der Seramas in Deutschland nicht genommen wurde, ist die Koordination der Zuchten in einer Interessengemeinschaft eine gute Sache.
Da die Seramas vornehmlich Formenhühner sind, ist die Farbe hier ähnlich wie bei Kämpfern von untergeordneter Rolle. Natürlich spielt der Tierschutz bei den Seramas eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Dieser Punkt wird die Zucht in Europa auch in erheblichem Maße von mancher Extreme, die im Ursprungsland gefordert wird, unterschieden.
Wer mehr über diese kleinen Hühnchen erfahren möchte, der kann in Ausgabe 5-21 der GZ nachlesen.
Der Besuch der Internetseite der Serama Freunde Deutschland ist sicher auch zu empfehlen.
Text: Gebert; Bilder: Bronisch; Missbach