Die Zuchtsaison hat begonnen, die Tiere werden langsam aber sicher zur Zucht vorbereitet. Lichtprogramm und Futterumstellung sind zwei aktuelle Maßnahmen. Zusätzlich werden spätestens jetzt die Zuchstämme gebildet oder die Paare zusammengebracht.
Streben nach klaren Vorstellungen
Während es etwa beim Ziergeflügel mehr um den Arterhalt geht, steht beim Rassegeflügel die züchterische Komponente im Interesse. Der Standard und ergänzende Veröffentlichungen liefern uns Orientierungen für die Betrachtung unserer Tiere. Dort werden die Merkmale im Detail dargestellt. In jeder Züchterstube sollte daher die aktuelle Fassung der Musterbeschreibung zur Ausstattung zählen. Daneben geben Schauberichte in der Fachzeitung ebenso aufschlussreiche Infos, wie die Rundschreiben der Sondervereine.
Aufgaben des Zuchtwartes
Zumeist obliegt es den Zuchtwarten in unseren Vereinen, die Züchterinnen und Züchter zu leiten. Egal auf welcher Ebene, in dieser Funktion steht immer das Züchterische an erster Stelle. In einem Zuchtverband ist dies die wichtigste Funktion. Das Interesse an den Tieren, an deren Gesundheit und Vitalität stehen im Mittelpunkt. Die stete Weiterbildung und Information aller Interessierten kommt als weiterer Aspekt hinzu. Zweifellos ist das Amt sehr wichtig und wegweisend.
Züchten bedeutet lebenslanges Lernen
Die Floskel vom lebenslangen Lernen ist uns allen geläufig. Als Züchterinnen und Züchter wissen wir aber sehr wohl, dass darin viel Wahres steckt. Jede neue Generation bringt neue Erkenntnisse, jede Verpaarungsmöglichkeit will wohlüberlegt sein. Wir kennen unsere Tiere, wissen sie einzuschätzen und kennen deren Ahnen. All dies fließt in die Zuchtplanung mit ein. Nach nur wenigen Jahren des Züchtens eignet man sich also zwangsläufig ein detailliertes Wissen an. Dieses wiederum zu teilen, ist der nachhaltige Aspekt der Rassegeflügelzucht.
Schauerfolg oder Zuchtziel?
Die Motivation zur Zucht und zur Zusammenstellung der Tiere bildet das Arbeitsfeld beim Züchten. Neben einer reichhaltigen und abwechslungsreichen Ernährung der Tiere ist dies die wichtigste Aufgabe.
Mitunter lassen sich aber deutliche Unterschiede in der Motivation feststellen. Während vielerorts die Verbesserung der Rassemerkmale und der Erhalt der Rasse im Mittelpunkt stehen, gibt es auch andere Beweggründe. Nicht selten sind der schnelle Erfolg und Preise ein Antrieb. Die bloße Vermehrung – nicht selten in größerem Umfang – ist oft das gewählte Mittel. In beiden Fällen sind zufriedenstellende Ergebnisse erreichbar. Die Nachhaltigkeit steht aber jeweils auf einem anderen Blatt.
Züchten mit Strategie
Mitunter scheiden sich die Geister schon bei der Zuchttierzahl. Wenig und zielgerichtet, oder viel hilft viel? Ganz so einfach ist es natürlich nicht immer. So manches Merkmal erfordert einfach eine größere Anzahl an Jungtieren. Wenn es aber nur um Details und deren Perfektionismus geht, kann sich eine große Jungtierzahl schnell auch negativ auswirken. Eine gewisse Bandbreite an Merkmalen ist in der Zucht nicht selten unerlässlich. Gleichförmigkeit lässt hingegen weniger Raum für Verbesserungen.
Daten für die Zucht
Ausgleichsverpaarung ist ein weithin bekanntes Mittel, um züchterisch voran zu kommen. Auch mehrere Stämme und genaue Aufzeichnungen zu diesen sind unerlässlich. Umso mehr wir über unsere Tiere wissen, umso besser kommen wir in der Zucht voran.
Austausch und Kommunikation über die jeweils gewählte Methode, über Vorstellungen und Ziele – dies sind die Wegbereiter einer intakten Züchtergemeinschaft. Züchten macht dann Spaß, wenn die Gemeinschaft stimmt.