Pfautauben wurden bei der Einteilung der Tauben schon immer besonders bedacht

Einteilung der Tauben nach Gruppen

Die Vielfalt an Taubenrassen ist enorm und variantenreich. Daher gab es schon früh eine Einteilung nach ihren unterschiedlichen Merkmalen. Heute sehen wir solche Klassen in allen Gebieten. Bei unseren Schauen stehen die Rassen entsprechend ihrer Zugehörigkeit zusammen, was mitunter auch der Käfiggröße geschuldet ist. Die Allgemeinen Ausstellungsbestimmungen (AAB) bilden dies ebenso ab wie die Sortierung der Sondervereine beim VDT.

Erste Versuche einer Einteilung

Heute teilen wir unsere Taubenrassen in Farbentauben, Formentauben, Huhntauben, Warzentauben, Kropftauben, Mövchentauben, Strukturtauben, Trommeltauben und Tümmlertauben ein. Zu Letzteren werden auch die Spielflugtauben gezählt. Dies sind neun Gruppen. Bei den Preisrichtung sieht die Einteilung genau eine weniger vor, in dem Formen- und Huhntauben zusammengelegt werden.

Seit wann aber gibt es diese oder zumindest eine derartige Einteilung? Hier hilft der Blick in die historische Fachliteratur, und manchmal auch in ganz unwahrscheinlich wirkende Bücher. In der „Hühner- oder Geflügelhof“ von 1879 liefert Robert Oettel einige Einblicke in dieses Thema.

1855 und 1869

Oettel verwies auf den französischen Autor Lucian Bonaparte und dessen Werk von 1855 „Coup d’Oeil Sur l’Ordre Des Pigeons“. Darin waren „288 Arten, zerfallend in 5 Familien und 12 Unterabtheilungen aufgezählt“. Da dies aber wohl nur eine Ordnung war, und auch die Rassenamen keineswegs einheitlich in den Werken war, musste eingegriffen werden.

Beim 1. Geflügelzüchter-Tag im Oktober 1869 in Dresden debattierten dann Vertreter aus 20 der „namhaftesten Vereine“ eine „Nomenclatur der Tauben“. Dabei kamen 10 Gruppen heraus. Auf Basis dieses Entwurfes sollte nach einer abschließenden Klärung der Namen eine Einteilung verabschiedet werden. Bereits 1871 griff dann Gustav Prütz die entworfene Einteilung auf und brachte mit „Die Arten der Haustaube“ ein Basiswerk heraus.

Ursprüngliche Einteilung

Die Gruppe 1 umfasste die Feldtauben. Darin waren alle Feldtauben, Farbentauben, Trommeltauben sowie Locken- und Gimpeltauben zusammengefasst. Gruppe 2 der Einteilung bildeten die Tümmlertauben in allen Varianten und Spielarten. Die Nonnen wurden dabei besonders genannt und erwähnt. Gruppe 3 bildeten die Perückentauben sowie Schmalkaldener Mohrenköpfe.

Die Mövchen bildeten Gruppe 4, die Pfautauben Gruppe 5 und die „Hühnertauben“ die 6. Gruppe. Darauf folgten die Kropftauben als 7. Gruppe und als 8. die Montauban. In der Gruppe 9 wurden „Römische Tauben, incl. der sogenannten Spanischen“ aufgeführt. In der abschließenden 10 Gruppe wurden die „Orientalischen Tauben“ zusammengefasst. Darunter fielen unter anderem alle Bagdetten und Warzentauben.

Zeitsprünge

So manche dieser Gruppen hat sich bis heute gehalten. Vor allem mit der größer werdenden Rassepalette und der sich verändernden Beliebtheit formten sich aber auch neue Gruppen und die Einteilung wurde nach und nach in ihre heutige Form gebracht.

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